Der Ehemann war zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits 29 Jahre alt, seine Frau dagegen erst 19 Jahre alt. Da die Güter seiner Eltern größtenteils verpfändet waren, wundert es uns nicht, das der junge Johann Conrad nur eine kleine Aussteuer bekam. Lediglich die Nutzung für einige Grundstücke wurde im überschrieben. Als Johann Conrad Freihofer heiratete, besaß er nur Kleidung und einige Habseligkeiten im Wert von 10 Gulden und 54 Kreuzern. Seiner jungen Frau ging es ähnlich. Auch sie hatte nur die Nutznießung von ein paar Äckern bekommen, dazu Bettwäsche, Hausrat und Kleidung im Wert von 56 Gulden. Das junge Paar begann seine Ehe also mit einem Gesamtvermögen von 66 Gulden und 54 Kreuzern. Das sie eines Tages zu den reichsten Leuten in Mundelsheim gehören würden, war damals nicht vorauszusehen.Wer über etwas Geld verfügte, konnte nun günstig Land erwerben. Dieses Land stieg einige Zeit nach der großen Auswanderungswelle in den 40er und 50er Jahren wieder stark im Wert. Ich nehme an, daß dies mit ein Grund dafür war, daß Conrad Freihofer, der seine Ehe mit 66 Gulden begonnen hatte, bei seinem Tode, 36 Jahre später, ein Vermögen von 5600 Gulden hinterließ. Das meiste davon waren landwirtschaftliche Grundstücke. Die Freihofers hatten nur einen Sohn, eben jenen Konrad mit K., er war nun der Anwärter auf dieses große Vermögen. Nach dem Tode des Vaters stellten der junge Konrad und seine Mutter, bei der Gemeinde den Antrag, die Eventualteilung zu unterlassen, da die Witwe nicht die Absicht habe, sich wieder zu verheiraten, und der Sohn das einzige Kind seiner Eltern ist. Quelle: Angelika Fink zum Freihofer Treffen 1996