Familybaumert

Nachdem besagte Personen vor etlichen Wochen durch priesterliche Hand sich ehelich miteinander copulieren lassen, also hat man nun sich dieses Geschäft vorgenommen. Ehe man aber in der Sache weiter progrediert, hat man diese beide Eheleute zu getreuer Vermögensanzeige , mittels angelobens an Gerichts Stab behörig verpflichtet, ..."
Johann Friedrich bekam als Austeuer von seinem Vater Andreas 3 kleine Äcker im Gesamtwert von 75 Gulden und einen Weinberg im Wert von 40 Gulden. Dann besaß der junge Ehemann noch:
1 württ. Gesangbuch; 1 schwarzgrauen Rock; 1 neues Blaues tüchenes Camisol; (Weste) 1 blautüchenes Brusttuch; 1 paar Böcklenhosen; (Ziegenlederhose) 1 Fell zu Hosen;
1 neuer Hut; 1 Kreppffohr; (dieser Kreppflor wurde bei Beerdigungen und in der Trauerzeit getragen und an der Kleidung angeheftet); 1 paar melierte Strümpfe; 1 paar neue Schuhe; 6 gute Hemden; 2 schlechte Hemden.
Das war alles!!! Sein gesamter Besitz! Der Gesamtwert seines Mannsbeibringens betrug 134 Gulden. Erst nach dem Tod seines Vaters, 26 Jahre später, würde er eine größere Summe erben.
Quelle: Angelika Fink zum Freihofer Treffen 1996